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1 Altersspezifische Grundsätze

In der Fachliteratur wird in die beiden Trainingsstufen …

  • Nachwuchstraining
  • Hochleistungstraining (Junioren und Aktive)

… unterschieden.

Um den neuen Kategorien in der Schweiz Rechnung zu tragen, gliedere ich das Nachwuchstraining in die beiden Unterkategorien:

  • Jugendtraining (bis 13 Jahre)
  • Kadettentraining (bis 17 Jahre)

Für das Training muss nebst dem kalendarischen auch das biologische Alter berücksichtigt werden. So benötigen z. B. entwicklungsverzögerte Kinder mehr Zeit. Auf den Seiten 14–17 im Kernlehrmittel von Jugend & Sport finden Sie Angaben zur Entwicklung von Jugendlichen.

1.1 Grundsätze für das Jugendtraining

In Anlehnung an die schweizerischen Ringerkategorien verwende ich den Ausdruck Jugendtraining an Stelle des korrekten Ausdrucks Kindertraining. Im Unterschied zum fortgeschrittenen Nachwuchstraining und zum Hochleistungstraining kommt es wegen der vergleichsweise geringen Trainingsfrequenz und Trainingsbeanspruchung kaum zu einer gegenseitigen Beeinflussung der Wirkungen einzelner Trainingseinheiten, so dass die Überlegungen zur Trainingsplanung im Vergleich zum Hochleistungstraining nicht so sehr auf die Gestaltung des Mikrozyklus (oder längerer Zyklen), sondern auf die effektive Gestaltung der Trainingseinheit zu konzentrieren sind (MARTIN 1993).

Ziel: Erreichen einer breiten BewegungsbasisJe vielfältiger das Repertoire an gespeicherten Bewegungen ist, umso leichter fällt das Erlernen neuer Bewegungen

 

1.2 Grundsätze für das Kadettentraining

Hier gilt es, sich nach dem Prinzip der rechtzeitigen und zunehmenden Spezialisierung zu orientieren. Durch die Pubeszenz erfährt der Körper starke Veränderungen. Er ist im Bereich der energetischen Prozesse nun stärker beanspruchbar. Eine sanfte Heranführung an intervallmässige Belastungen ist ab dem 15. Lebensjahr möglich (biologisches Alter berücksichtigen). Vorher fehlt das für den Laktatabbau wichtige Enzym Phosphofruktokinase.

Ziel:
Aufbau der ringkampfspezifischen Schnellkraftausdauer

Abstützen des Bewegungs- und Technikrepertoires auf einer verbesserten konditionellen Basis

Durch die Wachstumsschübe können Probleme in der Ausführung von ringkampfspezifischen Techniken auftauchen. Oberstes Ziel in der Pubeszenz ist die Stabilisierung der Techniken. Die Adoleszenz (14–18 Jahre) gilt als zweites goldenes Lernalter. Die Übergangszeit vom Kadettentraining zum Juniorentraining soll vor allem auch für die gezielte technische und konditionelle Ausbildung des Ringers verwendet werden.

1.3 Hochleistungstraining

Ziel: Spezialisierung unter optimaler Ausschöpfung der Funktionsreserven

Durch die Zunahme der konditionellen und technisch-taktischen Trainingseinheiten, muss die Erholung mit einbezogen werden. Eine negative gegenseitige Beeinflussung soll soweit möglich vermieden werden, damit ist eine gezielte Planung der Mikrozyklen, aber auch grösserer Zyklen unumgänglich.

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